Genossinnen und Genossen

Dieses Bild ist kein Bestandteil des vorliegenden Artikels des ROTEN MORGEN.

ROTER MORGEN, 3. Jg., Dezember 1968/Januar 1969

Als vor 50 Jahren vom 30. Dezember 1918 bis zum l. Januar 1919, die Kommunistische Partei Deutschlands gegründet wurde, herrschten in Deutschland Hunger und Elend, wehte über unserer Heimat die rote Fahne der Revolution. Spät, zu spät wurde damals die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse ins Leben gerufen, so konnte es kommen, daß die Agenten der Bourgeoisie im Lager der Arbeiterschaft, die verräterische Führung der Sozialdemokratie, das Volk betrügen und um die Früchte seines Kampfes bringen konnte.

Sollen wir heute, 50 Jahre später, nachdem die modernen Revisionisten, die degenerierte Führungsclique der ehemals stolzen KPD, den gleichen Verrat begingen und im schmutzigen Kuhhandel mit der Bourgeoisie ihre Wiederzulassung erbettelten, den gleichen Fehler begehen? Sollen wir warten, bis die sich ständig verschärfenden Klassenauseinandersetzungen in Deutschland einen Grad erreicht haben, an dem die Massen spontan ohne die notwendige Führung durch ein« marxistisch-leninistische Partei zu handeln beginnen?

Sollen wir warten und zulassen, daß immer mehr Menschen infolge des Fehlens einer revolutionären Partei den Rattenfängern des Neofaschismus auf den Leim gehen?

Sollen wir warten, warten bis es wieder einmal spät, zu spät sein wird? Sollen wir den Leuten folgen, die sich Marxisten-Leninisten nennend – uns einreden wollen, die Zeit zur Gründung einer marxistisch-leninistischen Partei sei noch nicht reif, das revolutionäre Bewußtsein der Arbeiterklasse sei praktisch gleich null, man müsse erst einmal Initiativausschüsse gründen und sammeln, eine Zeitung herausgeben usw.? Was anderes haben wir in den vergangenen 2 Jahren denn getan? Daß sie, die in Worten die Sammlung aller Marxisten-Leninisten in Westdeutschland fordern, es ablehnen, mit uns überhaupt nur zu sprechen und sich in üblen Verleumdungen gegen Genossen unserer Partei ergehen, zeigt nur, wessen Spiel sie spielen. Ob sie sich messen nun bewußt sind oder nicht, dient ihr Verhalten nur den Interessen des Klassengegners, der das Erstarken einer deutschen marxistisch-leninistischen Partei verhindern möchte.

Wie sagte der Genosse Lenin in seiner Schrift „Womit beginnen“: „An der Schaffung einer Kampforganisation arbeiten und politische Agitation treiben ist unbedingt notwendig in jeder Situation, mag sie auch noch so alltäglich, friedlich sein, in jeder Periode, mag in ihr der revolutionäre Geist auch noch so gesunken sein; mehr als das: gerade in einer solchen Situation und in solchen Perioden ist die genannte Arbeit (der Aufbau einer bolschewistischen Partei d.Red.) besonders notwendig, denn in der Zeit der Explosion und Ausbrüche ist es schon zu spät, eine Organisation zu schaffen; sie muß in Bereitschaft stehen, um sofort ihre Tätigkeit entfalten zu können.“

Wie sagte der Genösse Mao Tse-tungs „Will man die Revolution, dann muß man eine revolutionäre Partei haben. Ohne eine revolutionäre Partei, die gemäß der revolutionären Theorie und des revolutionären Stil des Marxismus-Leninismus aufgebaut ist, ist es unmöglich, die Arbeiterklasse und die breiten Volksmassen zum Sieg über den Imperialismus und seine Lakaien zu führen.“

Deshalb gründeten wir am 31.12.1968 die KPD/ML. Wir wissen, daß vor uns ein hartes Stück Arbeit liegt. Wir machen uns da nichts vor. Noch in diesem Monat werden die vier stärksten Landesverbände ihre Landesparteitage abhalten, andere werden folgen. Schon jetzt zeigt sich, daß die Reaktion aus der Arbeiterschaft und der Jugend, die aus der Intelligenz und der Studentenschaft weit übertrifft. Das verpflichtet uns: Rein in die Betriebe, Breitenarbeit unter Schülern und Lehrlingen.

Um es noch einmal klar und deutlich zu sagen. Wir wissen, daß es noch zahlreiche Genossen gibt, die keine Möglichkeit hatten, am Gründungsparteitag der KPD/ML teilzunehmen. Sei es, daß ihnen der Aufbau einer arbeitsfähigen Gruppe noch nicht gelungen war, daß sie am 31.12.68 arbeiten mußten, daß ihnen das Geld fehlte, die weite Reise nach Hamburg zu machen. Diese Genossen in unsere Arbeit mit allen Rechten und Pflichten eines Mitgliedes der KPD/ML einzubeziehen, muß uns Aufgabe und Verpflichtung sein. Um allen Genossen, zu denen der Kontakt noch nicht hergestellt werden konnte, Gelegenheit zu geben, voll in die Arbeit der Partei einzusteigen, zu wählen und gewählt zu werden, planen wir für Mitte des Jahres eine Parteidelegiertenkonferenz bzw. einen außerordentlichen Parteitag, auf dem diesen Genossen die Möglichkeit hierzu gegeben wird.

Genossinnen und Genossen, heben wir das rote Banner der Revolution, schreiten wir vorwärts auf dem Wege der Lehre Marx, Engels, Lenins, Stalins und des größten Marxisten-Leninisten unserer Zeit, des Genossen Mao Tse-tung.
Es lebe die Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten.

Redaktionskollektiv ROTER MORGEN
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