BILD’s Demokraten – Ben Nathan’s Gorillas

Empfang der La. Vertr. Niedersachsen anl. des Geburtstages von Ministerin Maria Meyer-Sevenich. (v.l.n.r.: Herr Wächter, Geschäftsührer der Vereinigten Landsmannschaften Mitteldeutschands, Bonn; Asher Ben-Natan, Botschafter von Israel; Regierungsrat Dr. Lufft, Vertretung Niedersachsen; Frau Minister Meyer-Sevenich). Das Bild ist kein Bestandteil des vorliegenden Artikels des ROTEN MORGEN.

ROTER MORGEN, 3. Jg., Juni 1969

Nichts trifft die Imperialisten mehr, als wenn man ihre schmutzigen Machenschaften entlarvt, wenn Arbeiter und fortschrittliche Intelligenz der kapitalistischen Länder sich mit dem Befreiungskampf der unterdrückten Völker solidarisieren. So konnte es auch nicht ausbleiben, daß, als Asher Ben Nathan, Reisender in Zionismus, sich an den Universitäten Frankfurt und Hamburg die gebührende Abfuhr holte, die Reaktionäre aller Schattierungen wie wild über die fortschrittlichen, den Befreiungskampf des palästinischen Volkes unterstützenden deutschen und arabischen Studenten herfielen:

CSU-Boss Strauß: „Skandalöse Vorgänge“. Bundesminister Stoltenberg: „Für alle Deutschen beschämend.“ Schriftsteller Grass: „Faschistisch.“ Allen voran marschierte natürlich wieder der Springer-Konzern, der in seinen Zeitungen erneut zum Progrom gegen die „neuen Juden“, die „linksradikalen Studenten“ hetzte. BILD vom 11.6.69: „Jetzt reicht es!“ „Wir können nur hoffen, daß jetzt alle Demokraten zusammenstehen, damit die akademischen Linksfaschisten nicht noch mehr Schaden anrichten können.“

Die „Demokraten“ standen auch zusammen. In Frankfurt wurde bei einem Vortrag Eli Loebls, der die imperialistische Politik des Zionismus kritisierte, er selbst und mehrere Studenten von bewaffneten Israelis brutal zusammengeschlagen. Mehrere von ihnen mußten mit Rippenbrüchen, schweren Verletzungen und Mißhandlungen ins Krankenhaus gebracht werden. In Hamburg traten Ben Nathans Gorillas in Aktion. Moshe Katz, der Besitzer des Night-Clubs „Revolution“ auf der Reeperbahn, die Geschäftsleute Pemper und Golinski organisierten Schlägerbanden, die sich fast ausschließlich aus St.-Pauli-Kellern und Zuhältern rekrutierten, die mit Totschlägern, Bleikabeln, Schlagringen und Stöcken über unbewaffnete palästinische Kommilitonen herfielen. Ein palästinischer Student wurde ohnmächtig mit einer Gehirnerschütterung in die Ambulanz getragen. Noch zwei Stunden nach Beendigung der Veranstaltung in Hamburg Audimax verfolgten starke Trupps israelischer Geheimpolizei und zionistischer Schläger deutsche und arabische Studenten und drohten ihnen an, sie „fertig zu machen und umzulegen“. BILD’s Demokraten.

Es ist schon eine Perfidie sondergleichen, daß ausgerechnet die, die während der nS-Zeit mithalfen, die Vorrausetzungen für den millionenfachen Judenmord zu schaffen und heute die Redaktionen der bürgerlichen Presse bevölkern, sich zu Fürsprechern der „Juden“ machen. Bewusst nutzen sie das Schuldbewusstsein des deutschen Volkes gegenüber „den Juden“ aus und münzen es um in ein Bekenntnis zum Zionismus, zur imperialistischen Politik Israels.

Für uns Marxisten-Leninisten ist die Sache klar. Für uns gibt es keine Rassenprobleme, sondern nur Klassenprobleme. Wir fragen niemanden danach, ob er Weißer, Jude, Neger, Asiate oder sonst was ist. Für uns sind die jüdischen, wie die arabischen, wie allen farbigen Werktätigen Klassenbrüder, mit denen wir gemeinsam den Klassenfeind, die Unternehmer und Ausbeuter, die Monopolisten und Imperialisten bekämpfen, egal ob sie weißer, gelber oder schwarzer Hautfarbe sind. Immer gilt unsere Unterstützung und Solidarität den Befreiungskampf der unterdrückten Völker gegen ihre imperialistischen Unterdrücker. So werden wir dann auch weiter den Befreiungskampf des palästinensischen Volkes gegen seine zionistisch-imperialistischen Unterdrücker unterstützen, werden wir weiter, wie schon zum Ostermarsch – gemeinsam mit den zur Zeit in der Bundesrepublik weilenden Angehörigen der Al Fatah demonstrieren.
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