Aufruf von Genossen der GRFB: Kämpft gegen Liquidatorentum in ZB-Organisation!

ROTER MORGEN, 7. Jg., 27. Januar 1973

Stärkt die Kommunistische Partei!

Im Januar veröffentlichte die Ortsgruppe der Gruppe ‚Rote Fahne Bochum‘ und ihres Jugendverbandes und der Stützpunkt Marburg der gleichen Organisation einen Aufruf an die Marxisten-Leninisten in der GRFB. Sie führen hier vor allem einen Kampf gegen die neueste Masche der alten Führer des ZB: Das Liquidatorentum. Sie haben eingesehen: Der Platz aller ehrlichen Revolutionäre ist in der KPD/ML und in der Roten Garde. Sie fordern alle anderen ehrlichen Genossen in der GRFB auf, ihnen zu folgen und ohne falsches Zaudern unter der Führung der Partei des westdeutschen Proletariats den Kampf zur Errichtung der Diktatur des Proletariats in Westdeutschland aufzunehmen. Wir drucken hier Auszüge aus ihrem Aufruf ab.

„Wir , die Mitglieder der Gruppe Rote Fahne Bochum, haben einen großen Haß auf das ehemalige ‚Spalter-Zirkelbüro‘. Wir alle fühlen uns maßlos enttäuscht und beschissen. Wir alle haben seit Jahren mit größtem Einsatz an allen Fronten gegen die Bourgeoisie gekämpft. In München standen wir zum erstenmal im offensiven, revolutionären Kampf unmittelbar gegen den bewaffneten Bonner Staat. Viele flogen für ihre Überzeugung aus dem Betrieb. Wir alle haben das gemacht, damit die KPD/ML (gemeint ist hier die GRFB – die Red.) zu einer mächtigen Waffe in der Hand des Proletariats wird. Wir alle sahen in dem Einsatz für die KPD/ML die Garantie dafür, dass die Leiden des deutschen Volkes ein Ende finden werden. Im Herbst und Winter 1972 bekamen wir dafür die Quittung:

Karrieristen und Spalter haben uns an der Nase herumgeführt . . .

Mit einem Schlag jagten die Mitglieder der GRFB die alten Betrüger aus den Leitungen fort und holten sich neue ans Ruder. Es waren aber die falschen. Denn sie flüsterten den Mitgliedern ins Ohr: ‚ Das ist der Beweis, daß wir keine Partei sind. Wir müssen die Partei erst schaffen!“ Die Stunde der Liquidatoren war gekommen. Getragen von der Welle der Empörung gegen das alte Spalter-ZB eroberten die Liquidatoren die Führung in fast allen Landesverbänden.“

Genossen, Euer Haß auf das Spalter-ZB ist vollkommen berechtigt. Es ist auch richtig, wenn ihr sagt: „Wir sind nicht die Partei des Proletariats. Denn wir sind tatsächlich nur eine Ansammlung von Zirkeln und Gruppen um das selbsternannte Spalter-ZB mit seinen eingesetzten Landesleitungen… Wir waren eben von Anfang an die

G r u p p e Rote Fahne Bochum.“

Die Genossen gehen dann auf die ‚neuen‘ Argumente der falschen Führer ein, die teilweise fast wörtlich die gleichen sind, mit denen vor einem Jahr auch die Liquidatoren die Partei zerstören wollten. Sie schreiben:

Die Liquidatoren sagen, es gibt keine KPD/ML – sie muß erst geschaffen werden. Richtig ist: Die KPD/ML wurde am 31.12.68 gegründet und im Frühjahr 1970 von Dickhut, Weinfurt, Genger gespalten.

Die Liquidatoren sagen: Der Zeitpunkt der Gründung war zu früh. Die Gründung der KPD/ML hatte keine Bedeutung und hat sich selbst überlebt. (Wofür als Argument die Zersplitterung der ML-Bewegung aufgeführt wird. – die Red.) Richtig ist, daß das Proletariat gerade am Beginn der revolutionären Flut eine neue Kampfpartei brauchte, weil die KPD entartet war. Die Aufgabe der KPD/ML als einigende Kraft aller Revolutionäre konnte gerade auch wegen der vorübergehenden Schwächung durch die Spaltung nicht genügend gelöst werden. Die Genger-Clique war Vorbild aller Karrieristen und Spalter.

Die Liquidatoren sagen: Wir müssen eine neue KP schaffen. Richtig ist aber, daß der, der die  Partei spaltete oder Mitglied der Spalterorganisation ist, Selbstkritik übt und in die KPD/ML zurückkehrt – oder andernfalls die Entartung der KPD/ML in den Revisionismus nachweist . . .

Unser Weg zur Einheit in der KPD/ML

Nach der Periode der Verachtung entstand die erste Aktionseinheit mit der KPD/ML zum 1. Mai 1972. Aktionseinheiten zu den 16 politischen Entlassungen, Antikriegstag (München) und Dortmund (Ausländerdemonstration – Red) folgten. In der Krise der GRFB untersuchte die OG die Geschichte der ML-Bewegung und stellte fest: Das ZB ist der Spalter. Darauf führten wir auf mehreren Demonstrationen, Veranstaltungen, Gewerkschaftssitzungen und Einsätzen vor dem Betrieb den ideologischen Kampf in der Aktionseinheit mit der KPD/ML . .

Da es keine Differenzen prinzipieller Natur mehr gibt, haben die Ortsgruppen schon jetzt beschlossen, baldigst Schritte zur organisatorischen Vereinigung auf der Grundlage des Statuts einzuleiten.

Auf der Grundlage dieser Erklärung wird ein Mitglied der Ortsgruppe Wetzlar bei der GRFB bei der Wahl der neuen Landesleitung der GRFB kandidieren. Er wird mit aller Kraft versuchen, Ortsgruppen, Fraktionen und Einzelpersonen im ideologischen Kampf und in der praktischen Vereinigung mit der KPD/ML zu unterstützen. Die Hauptstütze dieses Kampfes wird die KPD/ML sein.

Der Antrag von uns, jede Ortsgruppe soll sich um Gespräche mit der KPD/ML bemühen, ist bereits auf fruchtbaren Boden gefallen: In Frankfurt (Casella), Darmstadt und Rüsselsheim.

Der Kampf geht weiter um die anderen Marxisten-Leninisten in KPD/AO, NRF, KBB usw. bis zur völligen Isolierung der Spalter und Liquidatoren – bis zur EINHEIT DER MARXISTEN-LENINISTEN IN DER KPD/ML“.
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Anm. der Red.

Wir begrüßen die Erklärung der hessischen Genossen und ihren Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten in der KPD/ML. Der wichtigste Schritt, auch zur Gewinnung der anderen noch schwankenden Genossen in der GRFB ist jetzt, daß ihr selbst euch in der KPD/ML und in der Roten Garde einreiht und so – als Teil der KPD/ML und ihrer Organisationen – den Klassenkampf an allen Fronten entschlossen führt. Ein Teil dessen ist dann auch der Kampf um die Einheit der Marxisten-Leninisten in den KPD/ML.    

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Hinweis der Gruppe RoterMorgen

Infos: Info(at)RoterMorgen.eu

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