ROTER MORGEN, 3. Jg., Juni 1969
Genosse Lin Biao sagte in seinem politischen Bericht auf dem IX. Parteitag der KPCh: „Bis Ende 1968 wurden von uns alle Staatsleihen zurückgezahlt. Unser Land ist zu einem sozialistischen Staat geworden, der sowohl von inländischen als auch von ausländischen Schulden frei ist.“ Praktisch alle Staaten der Erde sind irgendwie verschuldet – durch Staatsleihen vom Volk und durch ausländische Darlehen. In den kapitalistischen Ländern steigt die Verschuldung unaufhörlich. Die Innlandschulden der USA betrugen 1966 z.B. 351,7 MrD. Dollar (mehr als das Doppelte der Staatseinnahmen von 1968). Großbritannien hatte Anfang 1968 33,4 Mrd. Pfund Innlandschulden (das Dreifache des Staatshaushaltes). Ähnliche Schulden hat auch die Sowjetunion. 1964-66 wurden von den kapitalistischen Ländern rund 1 Mrd. Rubel geliehen. – Erst wenn man diese enormen Verschuldungen kennt, weiß man, was es bedeutet, wenn China keinerlei Schulden mehr hat.
Vor 20 Jahren, bevor die VR China gegründet wurde, war China restlos verschuldet. Die amerikanischen Finanzbosse spekulierten: ,,Die finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Chinas sind unüberwindlich.“ Sie hatten sich verrechnet, das chinesische Volk überwand alle Schwierigkeiten gestützt auf die Maotsetungideen und baute seine sozialistische Wirtschaft auf, die heute Weltgeltung besitzt und laufend neue Spitzenerzeugnisse produziert. Selbst unsere bürgerliche Presse konnte den Tatbestand, daß China jetzt schuldenfrei ist, nicht verbergen. So schrieb beispielsweise am 29.5. die „Frankfurter Rundschau“: ‚China ist vielleicht das einzige Land der Welt, das weder Schulden im Inland noch im Ausland hat.‘
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