Großveranstaltung in West-Berlin am 1. Juli 1972 – Es lebe der Kommunismus!

Dieses Bild ist kein Bestandteil des vorliegenden Artikels des ROTEN MORGEN.

ROTER MORGEN, 6. Jg., 14. Juli 1972


„Ernst Aust spricht“
, so hieß es auf 10 000 Flugblättern, die vor den Westberliner Großbetrieben und in den Arbeitervierteln in Neu-Kölln verteilt wurden.

„Wie geht es weiter?“, diese Fragen, die sich viele Kollegen hier in Westberlin immer dringender stellen, will die KPD/ML beantworten.

Der 1. Mai im Wedding, der zunehmende Widerstand in den Betrieben gegen die politischen Rausschmisse und Gewerkschaftsausschlüsse, die Mieterstreiks und Demonstrationen der letzten Wochen haben klar gezeigt: Auch für Westberlin gilt – die Haupttendenz ist Revolution ! Und die Kollegen kamen. Der 500 Personen fassende Saal schien zu platzen. Dicht gedrängt standen die Menschen. „Der Kommunismus lebt!“ – Das hat die Veranstaltung von der ersten Minute an bewiesen.

Das haben auch die kleineren Vorbereitungsveranstaltungen bei den Betrieben und auch die Veranstaltungen der Roten Stadtteilgruppen der KPD/ML gezeigt. Gerade hier in Westberlin hat der Verrat der Ulbricht-Danelius-Clique viele revolutionäre Arbeiter Jahre lang in Resignation getrieben. Jetzt stand ein SEW-Arbeiter bei einer Siemensveranstaltung auf und sagte z.B. zu den Ostverträgen, dass viel Kritik bei den SEW-Mitgliedern an der Politik von Breschnew und Honnecker kam. Die SEW-Führung ließ gleich alle Gruppenabende für 6 Wochen ausfallen. der Kollege berichtete weiter: „Und man hat den Genossen, die sich nachträglich zur Diskussion meldeten, einfach gesagt: ‚Hör mal lieber Freund – Sportsfreund, wie man das sagt -, du bist ideologisch nicht stark .. du musst erst einmal an einem Kurs teilnehmen‘. Wenn man wie ich, das 60. Lebensjahr überschritten hat und sein Leben lang in der Arbeiterbewegung zugebracht hat, ob ich dann noch einen Kurs brauche, das frage ich mich! … „

Was wir von den D“K“P und SEW Führern halten, das steht in der Sondernummer des ROTEN MORGEN ausführlich dargelegt. 2 500 Sondernummern des ROTEN MORGEN wurden bis zur Großveranstaltung vertrieben.

Auf der Großveranstaltung selbst herrschte von Anfang bis Ende revolutionäre Begeisterung. Agit-Prop-Gruppen der Partei aus Westberlin und München rissen die Genossen mit; der Parteifilm „Reform oder Revolution“ beantwortete bereit in großartiger Weise viele Fragen, die heute die Kollegen an Kommunisten haben.

Höhepunkt war, als der Vorsitzende der KPD/ML, der Genosse Ernst Aust unter Minuten langem Beifall auf das Podium trat. Er legte in seiner Rede den Weg der deutschen Arbeiterbewegung dar, – wie er in der Vergangenheit verlief, wie er jetzt stürmisch weiter bis zum Sieg verlaufen wird. Berlin wird wieder Hauptstadt Deutschlands, sagte er, aber nur des vereinten, unabhängigen, sozialistischen Deutschlands ! Der Beifall brandete auf, auch aus den Reihen der Gruppe Rote Fahne Bochum, die nur allzu oft gewohnt sind, vor lauter Tageskampf und Kampf um ‚demokratische Rechte‘ das Endziel aus den Augen zu verlieren. Genosse Ernst Aust sagte weiter, auf die Berliner Mauer eingehend:

„Und die Mauer ist kein ‚antifaschistischer Schutzwall‘, wie es die Revisionisten sagen. Wie schützt denn sich das viel kleinere Albanien ? NIcht durch eine Mauer ! Dort haben die Arbeiter und Bauern die Gewehre. Das ist der beste Schutz. Doch das können die Honnecker und Stoph sich nicht leisten. Die Gewehre in den Händen der Arbeiter und Bauern in der DDR, das ist ihr Ende, das bedeutet Zerschlagung der neuen Bourgeoisie in der DDR und die Wiedererrichtung der Diktatur des Proletariats“.

Unter dem aufbrausenden Beifall der hunderte Genossen sagte er: „Unser Ziel heißt: Für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland!“

Ein Kollege sagte beim Herausgehen:

„Genossen, die Partei Ernst Thälmanns lebt wieder! Und ich bin dabei!“

 

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Hinweis der Gruppe RoterMorgen

Infos: Info(at)RoterMorgen.eu

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