Volkskrieg auf den Philippinen

Dieses Bild ist kein Bestandteil des vorliegenden Artikels des ROTEN MORGEN.

ROTER MORGEN, 6. Jg., 6. November 1972

Auf den Philippinen herrscht Kriegsrecht. Präsident Marcos hat Schulen und Universitäten schließen lassen und Maschinengewehrnester überall aufgebaut. Starke Einheiten aller drei Waffengattungen operieren besonders seit Mitte Juli im Norden und Süden des Landes, z.B. nur 300 km nördlich der Hauptstadt Manila. Auch auf die Inseln werden Truppen geworfen, wie z.b. die Insel Luzon. Dort traten erst vor drei Wochen – nach bürgerlichen Pressemeldungen – mindestens 400 bewaffnete Partisanen zum Sturm an.

Die neue Volksarmee hat unter dem Kommandanten Victor Corpus und Dante bereits große Teile des Landes befreit. Die neue Volksarmee sind die Befreiungskräfte des philippinischen Volkes; sie wird von unserer Bruderpartei, der marxistisch-leninistischen Partei der Philippinen geführt.

Mit Kriegsrecht und Terror, mit ‚Säuberungsaktionen‘ und Bombardierung von Dörfern versucht die Marcos-Clique vergeblich den Vormarsch der Befreiungskräfte aufzuhalten.

Aber der kommunistischen Partei und den Befreiungskräften schließen sich die Massen des Volkes immer mehr an. Es ist eine revolutionäre Situation entstanden, die das Marcos-Regime kurz vor das Ende gebracht hat.

Das Elend auf den Philippinen ist unvorstellbar. Nach offiziellen Angaben über das . . . leben 95 % der Bevölkerung in Armut. 10 % der arbeitsfähigen Bevölkerung sind arbeitslos und 400 000 kommen jedes Jahr hinzu. 39 % (3,5 Millionen) sind Landarbeiter. Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren um 25 % gestiegen. Das Elend auf dem Land, wo die Massen der Landarbeiter  und landlose Bauern ‚leben‘, ist unvorstellbar.

Und das sind die Angaben für die Ursachen des Elends:

Von den 40 größten Firmen befinden sich 25 direkt in amerikanischen Händen. Der Rest teilt sich zum großen Teil der US-Imperialismus mit seinem nachdrängenden japanischen Konkurrenten. Die öffentliche und private Gesamtverschuldung des Landes betrug 1971 2 Milliarden Dollar. Davon entfielen allein … Anteile auf amerikanische Privatbanken. Den Rest an Forderungen teilen sich über ‚Entwicklungshilfe-Banken‘ die Weltbank, usw. japanischer und . . . Imperialismus.

Kein Wunder ,daß sich auf den Philippinen noch nicht einmal eine größere eigene Kapitalistenklasse herausbilden konnte. Auf dem Lande herrscht eine feudale Gutsbesitzerkaste, in den Städten lebt eine von US-Imperialisten ausgehaltene Clique (Kompradoren-Bourgeoisie) in Pracht und Luxus. Die hundert Millionärsfamilien, die die Macht in den Händen halten, sind damit beschäftigt, ihre Verwandtschaft an die profitabelsten Posten in Regierung und Beamtenapparat zu setzen, und sich notfalls mit Maschinenpistolen und Privatarmeen gegenseitig umzulegen, wenn zwei Familien gleichzeitig ihre Vettern auf einen Posten bringen wollen.

Dieser verkommene Abschaum wäre schon längst von der Insel gefegt, wenn nicht der US-Imperialismus im Land stünde. So wurde nicht nur die Marcos-Armee von den USA ausgerüstet und ausgebildet. Die Philippinen sind auch nicht der wichtigste Stützpunkt des US-Imperialismus im ganzen südostasiatischen Raum. Allein 20 000 US-Soldaten sind auf den beiden Stützpunkten Subic (Marine) und Clarc (Luftwaffe) stationiert. Von hier aus starten die Bomber und Kriegsschiffe nach Indochina. Heute ertönt noch täglich die ‚Stimme Amerikas‘ über zwei große Rundfunkstationen, die auf den Philippinen eingerichtet sind, nach ganz Südostasien. Der Sieg im philippinischen Volkskrieg wird die Stimme des imperialistischen Amerikas auch in diesem Land bald verstummen lassen!      

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